Angeln mit Spinnern

Das Angeln mit Spinnern ist eine traditionelle und weit verbreitete Methode des Raubfischfangs im Süßwasser. Spinner, auch als „Spinnköder“ bekannt, gehören zu den effektivsten Kunstködern für das Raubfischangeln und haben eine lange Geschichte in Europa. Sie erzeugen beim Einholen durch ihre rotierenden Metallblätter Lichtreflexe und Vibrationen, die Raubfische anlocken.
Dank ihrer Vielseitigkeit, der einfachen Handhabung und der hohen Effektivität bei einer Vielzahl von Fischarten und Gewässerbedingungen sind Spinner aus dem Repertoire eines Raubfischanglers kaum wegzudenken. Führende Hersteller wie Mepps haben den europäischen Markt geprägt und bieten hochwertige Köder, die für verschiedenste Situationen geeignet sind.
Entstehung und Entwicklung des Spinnerangelns
Die Ursprünge des Angelns mit Spinnern lassen sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Der erste dokumentierte Einsatz von Spinnern in Europa fand in Frankreich statt, wo Angler kleine rotierende Metallstücke an ihren Angelleinen befestigten, um Raubfische anzulocken. Im Laufe der Zeit entwickelten sich diese primitiven Köder zu den modernen Spinnern, wie wir sie heute kennen.
In den 1930er Jahren etablierte sich der Spinner als fester Bestandteil des Raubfischangelns in Europa. Vor allem in Ländern wie Frankreich, Deutschland, Großbritannien und in Skandinavien wuchs die Popularität dieser Köder. Seitdem haben zahlreiche Hersteller Spinner in verschiedenen Formen, Größen und Designs produziert, um die Effektivität bei unterschiedlichen Zielfischen und Gewässern zu maximieren.
Wie funktioniert ein Spinner?
Ein Spinner besteht aus wenigen, aber entscheidenden Komponenten:
Körper
Der zentrale Teil des Spinners, oft aus Metall oder Kunststoff, verleiht dem Köder Gewicht und sorgt für den korrekten Lauf im Wasser.
Spinnerblatt
Das wichtigste Merkmal des Spinners ist das rotierende Blatt, das sich um den Körper dreht und dabei Lichtreflexe und Vibrationen erzeugt. Das Blatt besteht meistens aus Metall (Messing, Kupfer oder Edelstahl) und kann in verschiedenen Formen wie Willow (lang und schmal) oder Colorado (rund und breit) auftreten.
Haken
Am Ende des Spinners befindet sich ein Einzel- oder Drillinghaken, teils mit einem zusätzlichen Feder- oder Gummischmuck, der den Köder noch attraktiver machen soll.
Die rotierende Bewegung des Spinnerblatts erzeugt starke Vibrationen, die Raubfische auch bei schlechten Sichtverhältnissen anlocken. Fische nehmen diese Bewegungen und Vibrationen über ihr Seitenlinienorgan wahr, was sie zu einem schnellen Angriff verleitet.
Einsatzgebiete und Zielfische
Spinner eignen sich hervorragend für das Angeln auf Raubfische in verschiedenen Gewässertypen, darunter Flüsse, Bäche, Seen und Stauseen. Sie eignen sich sowohl für stehende, als auch für fließende Gewässer.
Zielfische für das Angeln mit Spinnern im Süßwasser in Europa sind:
Döbel
Rapfen
Spinner werden oft in flachen und mittelgroßen Tiefen verwendet, wobei sie besonders effektiv sind, wenn sie in bewegtem Wasser (z. B. in Flüssen) oder in krautreichen Zonen gefischt werden, wo Raubfische Beutefische jagen.
Materialien, die beim Bau von Spinnern verwendet werden
Spinner werden aus einer Kombination von Metallen und Kunststoffen hergestellt, die eine Balance zwischen Gewicht, Robustheit und Lockwirkung bieten.
Metall: Das rotierende Spinnerblatt besteht in der Regel aus Messing, Edelstahl, Kupfer oder Aluminium. Diese Materialien sorgen für eine gute Reflektion des Lichts und eine robuste Konstruktion, die auch in schwierigen Bedingungen standhält.
Kunststoff: Einige moderne Spinner verwenden Kunststoffkomponenten für den Körper oder dekorative Elemente, um das Gewicht zu reduzieren oder zusätzliche visuelle Reize zu schaffen.
Feder und Gummi: Manche Spinner sind mit Federkielen oder Gummischmuck an den Haken ausgestattet, um den optischen Reiz zu erhöhen und die Bewegung eines verletzten Beutefisches nachzuahmen.
Führende Hersteller in Europa
Einige europäische Unternehmen haben sich auf die Produktion von hochwertigen Spinnern spezialisiert und genießen einen exzellenten Ruf unter Anglern. Zu den bekanntesten Marken gehören:
Mepps (Frankreich)
Mepps ist der weltweit führende Hersteller von Spinnern und wurde 1938 in Frankreich gegründet. Der „Aglia“-Spinner von Mepps ist einer der bekanntesten Spinner weltweit und hat sich seit Jahrzehnten als äußerst effektiver Raubfischköder bewährt. Mepps bietet eine große Auswahl an Spinnern in verschiedenen Größen und Farben, die speziell für den europäischen Markt entwickelt wurden.
Blue Fox (Finnland)
Blue Fox ist ein finnischer Hersteller, der besonders in Skandinavien bekannt ist. Die Marke gehört zur Rapala-Gruppe und bietet Spinner, die sich durch ihre hervorragende Qualität und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten auszeichnen. Blue Fox Spinner sind bei Anglern beliebt, die auf Forellen, Äschen und Barsche angeln.
Spro (Niederlande)
Spro, ursprünglich aus den Niederlanden, ist bekannt für seine breite Palette an Angelzubehör und bietet auch hochwertige Spinner an. Die Produkte von Spro sind besonders bei Raubfischanglern in ganz Europa geschätzt.
DAM (Deutschland)
DAM (Deutsche Angelgeräte Manufaktur) ist eine der traditionsreichsten Angelmarken Europas. Das Unternehmen bietet neben einem breiten Sortiment an Anglerbedarf auch Spinner an, die besonders für das Angeln auf Hecht, Zander und Barsch optimiert sind.
Savage Gear (Dänemark)
Savage Gear ist ein relativ neuer, aber sehr angesehener Anbieter von Kunstködern, der sich auf Raubfischköder spezialisiert hat. Ihre Spinner sind oft innovativ und zeichnen sich durch realistische Designs und starke Reizwirkungen aus.
Vor- und Nachteile des Angelns mit Spinnern
Vorteile:
Spinner sind besonders beliebt, weil sie einfach zu handhaben sind und keine komplizierten Techniken erfordern. Sie können unkompliziert ausgeworfen und anschließend gleichmäßig eingeholt werden, was sie zu einer idealen Wahl auch für Angelanfänger macht. Ihre Effektivität zeigt sich besonders in trübem oder stark bewachsenem Wasser. Dank ihrer Vibrationen und Lichtreflexe ziehen sie Raubfische an, selbst in Gewässern, in denen Sichtreizköder weniger erfolgreich sind. Darüber hinaus überzeugen Spinner durch ihre Vielseitigkeit. Sie funktionieren in unterschiedlichsten Gewässertypen und eignen sich für eine Vielzahl von Raubfischen – von Forellen in Flüssen bis hin zu Hechten in Seen.
Nachteile:
Spinner haben auch einige Nachteile, die beim Angeln berücksichtigt werden sollten. In Gewässern mit viel Vegetation oder Hindernissen neigen sie dazu, schnell hängen zu bleiben, da ihr kontinuierliches Rotieren sie anfälliger für Hänger macht. Zudem bieten sie weniger Kontrolle über die Lauftiefe im Vergleich zu anderen Ködern wie Wobblern oder Gummifischen. Da ihre Tiefe nur eingeschränkt verändert werden kann, sind Spinner weniger flexibel, wenn es darum geht, gezielt in verschiedenen Tiefen zu fischen.