Angeln mit Wobblern
Das Angeln mit Wobblern ist eine äußerst beliebte und effektive Methode, um Raubfische zu fangen. Wobbler gehören zu den bekanntesten und vielseitigsten Kunstködern, die es auf dem Markt gibt. Die Vielfalt an Wobbler-Typen, Dekoren und Techniken bietet für jede Situation den passenden Köder.
Geschichte und Entstehung des Wobblers
Die Ursprünge des Wobblers lassen sich bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgen. Einer der Pioniere war der finnische Angler Lauri Rapala, der in den 1930er Jahren den berühmten Rapala-Wobbler entwickelte. Rapala beobachtete, dass verletzte Fische eine unregelmäßige Schwimmbewegung zeigten, die Raubfische anlockte. Er schnitzte seinen ersten Wobbler aus Kiefernrinde, um diese Bewegung zu imitieren. Dieses Modell legte den Grundstein für die heutige Kunstköderproduktion. Rapala-Wobbler erlangten in den 1950er Jahren internationale Bekanntheit und gelten bis heute als Synonym für Qualität im Bereich der Wobbler.
Seit den Anfängen haben sich Wobbler kontinuierlich weiterentwickelt. Verschiedene Designs, Materialien und Technologien haben zu einer Vielzahl von Modellen geführt, die für unterschiedliche Fischarten und Bedingungen ausgelegt sind.
Arten von Wobblern
Wobbler gibt es in zahlreichen Variationen, die je nach Einsatzgebiet und Zielfisch eingesetzt werden. Man unterscheidet Wobbler hinsichtlich ihres Schwimmverhaltens im Ruhezustand (schwimmend, sinkend, schwebend), ihrer Form (Crankbaits, Minnows etc.) und ihrer Schwimmtiefe beim Einholen (shallow runner, deep runner, ultra-deep runner, popper).
Schwimmverhalten im Ruhezustand
Man unterscheidet zwischen schwimmenden, sinkenden und schwebenden Wobblern was deren Verhalten im Ruhezustand anbelangt. Vereinfacht gesagt, kommen schwimmende Wobbler eher in flachen Gewässern zum Einsatz, während man in tiefen Gewässern eher auf sinkende Wobbler setzt. Schwebende haben den Vorteil, dass sie in der Wassertiefe stehen bleiben können, und man damit vor allem skeptische Fische zum Biss verleiten kann, schwimmende Varianten kann man in Fließgewässern driften lassen und damit große Weiten erzielen. Je nach Aktivitätsgrad der Fische und Gewässerstruktur haben die unterschiedlichen Varianten ihre Vor- und Nachteile.
Köderform
Wobbler werden in den unterschiedlichsten Formen angeboten – von sehr naturnahen Formaten wie beispielsweise Minnows die kleine Beutefische imitieren, bis hin zu großen, teilweise mit Rasseln versehenen Crankbaits die hauptsächlich über die Vibration beim Einholen für Aufmerksamkeit sorgen. Jerkbaits sind in der Köderführung etwas anspruchsvoller, während man beispielsweise Crankbaits einfach einkurbeln kann. In Gewässern mit starker Strömung empfehlen sich generell eher schlanke Formen, da breite Wobbler der Strömung nicht standhalten können und keine gute Figur beim Einholen machen.
Tauchtiefe
Ein weiteres Kriterium nach dem sich Wobbler unterscheiden lassen ist deren Tauchtiefe. Dabei reicht die Spannbreite von Oberflächenködern (Poppern), die vor allem in der warmen Jahrszeit und flachen Gewässerbereichen eingesetzt werden, bis hin zu ultra-deep runnern, mit denen die Zone einige Meter unterhalb der Wasseroberfläche abgesucht werden kann.
Techniken beim Angeln mit Wobblern
Das Angeln mit Wobblern erfordert je nach Gewässer und Fischart unterschiedliche Techniken. Hier einige der gängigsten:
Einfaches Einholen („einleiern“)
Die Grundtechnik besteht darin, den Wobbler nach dem Auswerfen gleichmäßig einzukurbeln. Die integrierte Tauchschaufel sorgt dabei für die typische „wobbelnde“ Bewegung des Köders, die Raubfische anzieht. Diese Technik eignet sich besonders für Einsteiger und ist bei vielen Fischarten erfolgreich.
Twitchen
Beim Twitchen wird die Rutenspitze in kurzen, ruckartigen Bewegungen bewegt, während der Wobbler eingeholt wird. Diese Technik ahmt die Fluchtbewegungen eines angeschlagenen Beutefisches nach und reizt vor allem aggressive Raubfische wie Barsch oder Hecht.
Jerken
Es handelt sich dabei um eine aktive Führungsmethode, bei der der Angler den Köder durch gezielte, ruckartige Bewegungen der Rute animiert. Diese Technik imitiert das Verhalten eines verletzten oder panischen Beutefisches, der für Raubfische besonders reizvoll ist.
Stop-and-Go
Diese Methode kombiniert Phasen des Einholens mit kurzen Pausen, in denen der Wobbler sinkt oder schwebt. Diese unregelmäßige Präsentation ist besonders effektiv bei lauernden Fischen wie Zander, die auf den Moment des Stillstands reagieren.
Schleppangeln (Trolling)
Beim Schleppangeln wird der Wobbler hinter dem Boot hergezogen. Diese Technik ist besonders auf großen Gewässern wie Seen oder Flüssen erfolgreich und wird oft für Hechte, Zander und Seeforellen eingesetzt.
Dekore und Farben beim Angeln mit Wobblern
Die Farbgebung und das Dekor eines Wobblers spielen eine entscheidende Rolle bei seiner Effektivität. Je nach Gewässertyp, Tageszeit und Wetterbedingungen wählen erfahrene Angler das passende Dekor. Wichtige Faktoren bei der Wahl der richtigen Farbe sind:
Natürliche Farben
In klaren Gewässern oder bei sonnigem Wetter ist es ratsam, Wobbler mit natürlichen Farben zu verwenden, die die Hauptbeutefische imitiert. Dekore wie „Perch“ (Barsch), „Roach“ (Rotauge) oder „Trout“ (Forelle) sind bei Raubfischen besonders beliebt.
Auffällige Farben
In trüben Gewässern oder bei schlechten Lichtverhältnissen (z. B. bewölktem Wetter) sind knallige Farben wie Neon-Gelb, Orange oder Pink oft erfolgreicher. Diese auffälligen Farben machen den Köder für die Raubfische besser sichtbar und reizen ihre Angriffslust.
UV-Aktive Farben
In den letzten Jahren haben Wobbler mit UV-aktiven Farben an Bedeutung gewonnen. Diese Farben reflektieren ultraviolettes Licht und sind daher für Fische auch in tieferen Wasserschichten oder bei schwachem Licht gut sichtbar.
Wichtige Marken und Hersteller
Neben dem bereits erwähnten Rapala gibt es in Europa zahlreiche namhafte Hersteller, die sich auf die Produktion hochwertiger Wobbler spezialisiert haben:
Rapala
Rapala-Wobbler sind hochwertige Kunstköder, die weltweit von Anglern geschätzt werden. In Finnland ist die Marke Kulturgut, neben dem weithin bekannten Rapala Knoten der auch auf Gründer Lauri Rapala zurückgeht, hat man dem Original Floating sogar eine Briefmarke gewidmet. Sie zeichnen sich durch ihr realistisches Design und ihre hervorragenden Laufeigenschaften aus, die Räuberfische effektiv anlocken. Ursprünglich von Lauri Rapala in Finnland entwickelt, sind sie in verschiedenen Größen, Farben und Modellen erhältlich, um unterschiedliche Gewässer und Fischarten abzudecken. Typische Modelle wie der „Original Floating“ oder der „Shad Rap“ imitieren natürliche Beutefische und sind sowohl für Süß- als auch Salzwasser geeignet. Dank ihrer Vielseitigkeit und Langlebigkeit sind Rapala-Wobbler ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Angelbox.
Salmo
Die polnische Marke ist besonders für ihre detailgetreuen Designs und ihre hochwertigen Materialien bekannt. Besonders die Modelle „Hornet“ und „Slider“ haben sich europaweit bewährt.
Illex
Diese französische Marke zeichnet sich durch innovative Designs und moderne Technologie aus. Ihre Wobbler sind besonders bei Barsch- und Hechtanglern beliebt.
Westin
Diese dänische Marke bietet eine breite Palette an Kunstködern, die speziell für das Raubfischangeln entwickelt wurden. Ihre Wobbler sind robust und ideal für die anspruchsvollen Bedingungen nordeuropäischer Gewässer.