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Das Drachkovitch-System

Technik, Vorteile und Einsatzgebiete

Das Drachkovitch-System ist eine außergewöhnlich effektive Methode, um Raubfische mit einem toten Köderfisch aktiv zu befischen. Diese spezielle Technik, die nach dem serbisch-französischen Angler und Köderdesigner Albert Drachkovitch benannt wurde, kombiniert die Vorteile des Spinnfischens mit denen des Ansitzangelns.

So bietet das Drachkovitch-System Raubfischanglern eine vielseitige und raffinierte Möglichkeit, Fische wie Zander, Hecht und Wels gezielt zu überlisten.

Wie funktioniert das Drachkovitch-System?

Bei der Drachkovitch Montage wird toter Köderfisch so befestigt wird, dass er lebensecht durch das Wasser geführt werden kann. Das System besteht typischerweise aus:

Einem Drahtgestell mit Bleigewicht, das für die richtige Balance sorgt und den Köderfisch in einer natürlichen Schwimmlage hält.

Einem Einzelhaken oder Drillingshaken im Kopfbereich des Köderfisches.

Einem zusätzlichen Drilling, der flexibel am Körper des Köders fixiert wird.

Einem Vorfach aus Stahl oder Fluorocarbon, um den Köder mit der Hauptschnur zu verbinden.

Der große Vorteil dieser Montage liegt in ihrer natürlichen Präsentation. Durch das langsame Einkurbeln oder gezielte Zupfen mit der Rute wird der tote Köderfisch so animiert, dass er einer verletzten oder sterbenden Beute ähnelt – ein unwiderstehlicher Reiz für Raubfische.

Video Anleitung: So funktioniert das Drachkovitch System

Anwendungsbereiche des Drachkovitch-Systems

Das Drachkovitch-System ist vielseitig einsetzbar und eignet sich für verschiedene Gewässertypen und Fischarten:

Flüsse und Strömungsgewässer: Besonders in Gewässern mit mittlerer bis starker Strömung entfaltet das System seine volle Wirkung. Durch die Bleibeschwerung bleibt der Köderfisch stabil und kann gezielt in tieferen Bereichen geführt werden, wo sich Raubfische aufhalten.

Seen und Stillgewässer: Auch in ruhigen Gewässern kann das System erfolgreich eingesetzt werden. Hier empfiehlt es sich, den Köder mit leichten Zupfern über den Grund zu führen oder ihn an abgesenktem Blei in der Strömung treiben zu lassen.

Winterangeln: In kalten Monaten sind Raubfische oft weniger aktiv und reagieren besser auf langsam geführte Köder. Das Drachkovitch-System erlaubt es, den Köderfisch gezielt und langsam über den Grund zu schleifen, was perfekt für träge Räuber ist.

Vorteile des Drachkovitch-Systems

Natürliche Präsentation

Der tote Köderfisch bewegt sich lebensecht, was besonders vorsichtige Räuber überzeugt.

Flexibilität

Das System kann in nahezu allen Gewässern und mit verschiedenen Köderfischarten eingesetzt werden.

Langsame Führung möglich

Perfekt für kalte Jahreszeiten, wenn Raubfische weniger aktiv sind.

Gute Hakquote: Durch die Anordnung der Haken wird die Bissverwertung optimiert, da der Fisch oft sicher im Maulbereich gehakt wird.

Geringes Verletzungsrisiko für den Fisch

Im Vergleich zu stationären deadbaiten wird der Fisch durch den schnellen Anhieb meist vorne am Maul gehakt, was ein schonenderes Zurücksetzen ermöglicht.

Nachteile des Drachkovitch-Systems

Montage erfordert Übung

Das Anbringen des Köderfisches an der Montage ist etwas aufwendiger als bei einfachen Deadbait-Systemen.

Nicht für stark verkrautete Gewässer geeignet

Da der Haken frei am Köder hängt, kann er leicht in Pflanzen hängenbleiben.

Begrenzte Wurfweite

Durch die spezielle Befestigung des Köderfisches und das Bleisystem ist das Werfen nicht so weit möglich wie mit herkömmlichen Spinnködern. Außerdem nutzt sich der Köderfisch mit der Zeit bei oftmaligem werfen ab, was bei Gummifischen nicht passiert. Es empfiehlt sich auch frische Köderfische zu verwenden, da gefrorene durch die weiche Konsistenz oft nicht lange halten.

Internationale Verbreitung

Das Drachkovitch-System stammt ursprünglich aus Frankreich und hat sich besonders in Westeuropa großer Beliebtheit erfreut. Im angelsächsischen Raum (USA, UK) ist das Drachkovitch-System weniger verbreitet, da dort vor allem Kunstköder und klassische Deadbait-Techniken dominieren.

Das Drachkovitch-System ist eine geniale Kombination aus Spinnfischen und Deadbaiting und bietet eine einzigartige Möglichkeit, Raubfische mit totem Köderfisch aktiv zu befischen. Besonders für Angler, die in Flüssen oder strömungsreichen Gewässern unterwegs sind, ist es eine hoch effektive Technik, um Zander, Hecht oder Wels gezielt zu überlisten.

Auch wenn die Montage anfangs etwas Übung erfordert, lohnt es sich, diese Technik zu erlernen – denn kaum eine andere Methode bietet eine so natürliche Präsentation eines toten Köderfisches. Wer sich für alternative Angeltechniken interessiert, sollte das Drachkovitch-System auf jeden Fall ausprobieren!

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