Das Leben der Quappe: Verhalten, Nahrung und Fangmethoden
Die Quappe oder auch Aalrutte genannt, ist ein interessanter und außergewöhnlicher Süßwasserfisch aus der Familie der Dorsche und gilt als einziger Vertreter dieser Art im Süßwasser. Im Winter ist sie eine begehrte Beute für Angler; im Sommer hingegen bleibt sie größten Teils unbemerkt. Dieser Artikel wirft einen Blick auf ihr Verhalten sowie ihre Ernährungsgewohnheiten und bevorzugten Lebensräume und gibt Antworten auf weitere interessante Fragen zu diesem heimischen Fisch.
Wie groß werden Quappen?
Quappen sind je nach Lebensraum und Nahrungsangebot unterschiedlich groß. In Mitteleuropa erreichen sie in der Regel:
Durchschnittsgröße: 30 bis 60 cm
Maximale Größe: Bis zu 120 cm (bei älteren Exemplaren in großen, tiefen Gewässern)
Gewicht: Häufig zwischen 1 und 2 kg, kapitale Exemplare können über 10 kg wiegen.
In kleineren Flüssen oder Bächen bleiben sie oft kleiner, während sie in großen Seen und Flüssen wie der Donau, Elbe oder Aare ihr maximales Wachstum erreichen können.
Was machen sie im Sommer?
Quappen sind kryophile Fische, also kälteaffin, und ihr Verhalten im Sommer unterscheidet sich stark von ihrer Aktivität im Winter:
Rückzug in kühle Bereiche und reduzierte Aktivität
In Seen wandern Quappen in tiefere Schichten, wo das Wasser kühl bleibt. In Flüssen suchen sie schattige und tiefere Zonen wie Gumpen oder Unterspülungen auf. Mit steigender Wassertemperatur fährt sie ihren Stoffwechsel herunter, um Energie zu sparen. Sie wird weniger aktiv und frisst seltener.
Nachtaktivität:
Auch im Sommer bleibt die Quappe vor allem nachts aktiv. Tagsüber versteckt sie sich unter Steinen oder in dichten Pflanzen.
Was fressen Aalrutten in der Natur?
Das Nahrungsspektrum ist sehr vielfältig und passt sich ihrer Umgebung an. Im Sommer reduziert sich ihr Nahrungsbedarf, dennoch ernährt sie sich von:
Fischen: Kleine Arten wie Rotaugen, Ukeleien und Grundeln sind Hauptnahrungsquelle.
Insektenlarven: Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven gehören zum bevorzugten Speiseplan.
Krebstiere: Flusskrebse und Garnelen sind eine wichtige Ergänzung.
Tote Tiere: Quappen sind opportunistische Fresser und nehmen auch Fischkadaver oder -reste.
Wo stehen Quappen im Fluss?
Quappen bevorzugen spezifische Bereiche in Gewässern, die ihnen Schutz und Nahrung bieten. Tiefe Gumpen und Löcher stellen oft kühle Rückzugsorte dar, die sie vor Strömung schützen. Ebenso ziehen sie sich gerne in unterspülte Ufer oder Hindernisse wie Felsen und Wurzeln zurück, die ihnen Deckung bieten. Auf Kies- und Sandbänken suchen sie vor allem nachts nach Nahrung, da diese Bereiche gute Jagdmöglichkeiten bieten. Im Winter ändern Quappen ihre Standorte und wandern in flachere Gewässerabschnitte, wo sie aktiver auf Nahrungssuche gehen.
Was ist der beste Quappen-Köder?
Effektive Köder für Quappen orientieren sich an ihrer natürlichen Ernährung und werden idealerweise am Grund präsentiert. Tauwürmer gehören dabei zu den Klassikern und sind eine zuverlässige Wahl, um die Aufmerksamkeit der Quappe zu wecken. Besonders in Flüssen mit starker Strömung erweisen sich Fischfetzen als äußerst erfolgreich, da sie einen intensiven Duft verströmen und so die Räuber anlocken. Auch stark riechende Köder wie Leber oder andere Innereien haben sich, insbesondere in der kalten Jahreszeit, als sehr effektiv erwiesen.
Warum werden Quappen im Sommer kaum gefangen?
Die Quappe ist in den warmen Monaten schwer zu fangen, da ihre Aktivität stark reduziert ist. Sie frisst weniger und hält sich überwiegend in tiefen, schwer zugänglichen Bereichen auf. Zudem ist sie hauptsächlich nachts aktiv, während sie tagsüber gut versteckt bleibt. Ein weiteres Hindernis für Angler ist, dass Quappen ausschließlich auf Naturköder reagieren und ihre bevorzugten Standplätze oft nur schwer zu erreichen sind.
Die Quappe ist ein beeindruckender Fisch, der durch seine Anpassungsfähigkeit und seine Vorliebe für kalte Lebensräume fasziniert. Ihr kälteaffines Verhalten, ihre Standorte in tiefen, versteckten Bereichen und ihr breites Nahrungsspektrum machen sie zu einer interessanten Herausforderung für Angler.
Im Sommer zieht sich die Quappe zurück und ist schwer zu fangen, während sie im Winter in flacheren Bereichen aktiv wird und dann ein beliebtes Ziel für Angler ist.