BrassenFischarten

Der Brassen – Ein unterschätzter Friedfisch

Der Brassen (Abramis brama), auch bekannt als Blei oder Brachse, ist in vielen Flüssen und Seen Europas heimisch und einer der häufigsten Friedfische. Obwohl er oft im Schatten von Edelfischen wie Karpfen oder Schleie steht, bietet der Brassen eine spannende Herausforderung für Angler. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf dessen Lebensweise, seine Erkennungsmerkmale und die besten Methoden, ihn an die Angel zu bekommen.

Lebensraum

Der Brassen ist äußerst anpassungsfähig und kommt sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern vor. Am häufigsten findet man ihn in Seen, Teichen und den ruhigeren Bereichen von Flüssen mit schlammigem oder sandigem Boden. Sie bevorzugen langsam fließende oder stehende Gewässer mit ausreichend Pflanzenbewuchs, da dieser ihnen Schutz und Nahrung bietet.

In großen Flüssen wie dem Rhein oder der Elbe findet man die Brassen oft in Buhnenfeldern oder Staustufen, während sie in Seen und Teichen eher in tiefere Bereiche wandern, besonders in den Sommermonaten, wenn das Wasser wärmer wird. Er liebt trübes Wasser, da er dort leichter Nahrung finden kann und sich besser vor Raubfischen schützt.

Erkennungsmerkmale des Brassen

Der Brassen ist leicht an seinem hochrückigen, seitlich abgeflachten Körper zu erkennen. Er hat eine graue bis silberne Färbung, die bei älteren Exemplaren in ein bronzefarbenes Schimmern übergehen kann. Auffällig sind seine schleimige Haut und die kräftigen Schuppen, die ihn vor Parasiten und Verletzungen schützen.

Brassen, release
Ein kleiner Brassen wird wieder in die Freiheit entlassen

Ein weiteres Merkmal sind seine großen, abgerundeten Flossen, die ihm in ruhigeren Gewässern eine starke Manövrierfähigkeit verleihen. Die Mundpartie ist stark nach unten gerichtet, da er als Bodenfresser lebt und seine Nahrung, bestehend aus Insektenlarven, Kleintieren und Algen, vom Grund aufnimmt. Charakteristisch ist auch die relativ lange Afterflosse, die ihm zusätzliche Stabilität verleiht.

Verhalten und Lebensweise

Brassen sind typische Schwarmfische, was sie für Angler besonders interessant macht. Wo einer gefangen wird, sind oft noch viele weitere in der Nähe. Sie sind besonders in den frühen Morgenstunden und am Abend aktiv, wenn sie in seichteres Wasser ziehen, um nach Nahrung zu suchen.

Während der Laichzeit, die von April bis Juni andauert, sammeln sie sich in flachen, stark bewachsenen Uferzonen, um ihre Eier abzulegen. In dieser Zeit können Angler große Schwärme beobachten, die sich lautstark im Wasser bewegen. Nach dem Laichen kehren die Fische in tieferes Wasser zurück, wo sie sich wieder ruhig verhalten.

Ein interessanter Aspekt im Verhalten des Brassen ist seine Fähigkeit, sich an unterschiedliche Bedingungen anzupassen. Ob in nährstoffarmen Klarwasserseen oder in eutrophen, trüben Gewässern – der Brassen kommt überall zurecht.

Angelmethoden: Wie fängt man einen Brassen?

Das Angeln auf Brassen erfordert Geduld und die richtige Technik. Da Brassen bodenorientierte Fische sind, sollte der Köder immer in Grundnähe präsentiert werden. Hier sind die erfolgreichsten Methoden:

Feederangeln

Das Feederangeln ist wohl die beliebteste Methode, um Brassen zu fangen. Dabei wird ein Futterkorb verwendet, der beim Auswerfen eine Futterspur am Grund hinterlässt, die die Fische anzieht. Als Köder eignen sich Maden, Mais, Würmer und Teig, die auf einem feinen Haken präsentiert werden. Brassen haben eine vorsichtige Bissweise, weshalb man auf kleine, feine Haken und dünne Vorfächer setzen sollte.

Posenangeln

Beim Posenangeln auf Brassen wird der Köder am, oder knapp über dem Gewässergrund angeboten. Diese Methode ist besonders an ruhigen Seen und Teichen effektiv. Eine fein abgestimmte Posenmontage und der richtige Köder, wie Maden oder Mais, sind entscheidend, um den Brassen zu überlisten.

Grundangeln

Das klassische Grundangeln mit einer einfachen Grundmontage ist eine altbewährte Methode, um Brassen zu fangen. Hierbei wird der Köder direkt am Boden angeboten. Ein schweres Blei sorgt dafür, dass der Köder stabil bleibt, während die Brassen im Trüben wühlen.

Bedeutung des Brassen für Angler

Brassen sind weit verbreitet, was sie zu einem idealen Zielfisch für Anfänger und Fortgeschrittene macht. Matchangler lieben die Herausforderung am feinen Gerät, genauso wie es mit einer leichten Feederrute Spaß macht, großen Brassen nachzustellen. Für Karpfenangler sind sie zumeist nur lästiger Beifang der sich über die Futterplätze hermacht, andere Angler haben sich aber genau diesen Fischen verschrieben, und sich das Brassenangeln zur Passion gemacht.

Ein weiteres Plus: Brassen sind Schwarmfische. Wer einmal den Schwarm gefunden hat, kann mit einer Vielzahl an Fängen rechnen. Da sie in fast allen Gewässertypen vorkommen, sind sie für Angler leicht zugänglich.

Der Brassen mag vielleicht nicht die glamouröseste Fischart sein, doch er hat seine ganz eigenen Reize.

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