Die Wahl der richtigen Boilie Größe
Bei der Auswahl der richtigen Boiliegröße spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, darunter die Bedingungen des Gewässers, die Zielgröße der Fische, die Jahreszeit und das allgemeine Fressverhalten der Fische. Hier sind einige Leitlinien, die dir helfen können, die richtige Boiliegröße zu wählen:
Boiliegrößen und deren Einsatz
14-16 mm
Kleinere Boilies sind ideal für vorsichtige Fische, die bei starkem Befischungsdruck stehen, oder wenn die Fische wenig aktiv sind, wie zum Beispiel im Winter. Sie eignen sich auch für Fische, die eher kleinere Nahrung bevorzugen, oder wenn man mehr Bisse erhalten möchte.
18-20 mm
Diese Größe ist ein guter Allrounder und wird oft als Standardgröße verwendet. Sie eignet sich gut für die meisten Bedingungen und kann eine Vielzahl von Karpfen anlocken, von kleinen bis mittleren Größen. Sie sind eine gute Wahl, wenn du eine Mischung aus Quantität und Qualität an Fischen anstrebst.
24 mm und größer
Größere Boilies eignen sich für gezieltes Angeln auf große Karpfen. Sie sind besonders nützlich, wenn kleinere Fische nicht anbeißen sollen oder wenn du in Gewässern mit viel natürlicher Nahrung angelst, bei denen große Köder benötigt werden, um die Aufmerksamkeit der Fische zu erregen.
Einfluss der Gewässerbedingungen
Flüsse
In Flüssen solltest du tendenziell größere Boilies (20-24 mm) verwenden, da diese schwerer sind und bei stärkerer Strömung besser am Platz bleiben. Außerdem hilft eine größere Größe, dass der Köder weniger wahrscheinlich von kleineren Fischen weggepickt wird.
Seen
In Seen kannst du flexibler sein. Hier hängt die Wahl der Boiliegröße stark von der Größe und dem Verhalten der Karpfen sowie von der Befischungsdichte ab. In stark befischten Seen können kleinere Boilies (14-16 mm) besser funktionieren, während in weniger befischten oder natürlichen Seen auch größere Boilies (18-24 mm) erfolgreich sein können.
Geschmacksrichtung und Boiliegröße
Die Geschmacksrichtung beeinflusst nicht direkt die bevorzugte Boiliegröße, kann aber das allgemeine Fressverhalten der Karpfen beeinflussen. Starke und süße Aromen werden oft in kleineren Boilies verwendet, da sie schnell viele Fische anlocken können. In Gegenden mit viel Konkurrenz oder bei warmem Wetter funktionieren fruchtige und süße Aromen oft gut.
Umgekehrt können größere Boilies mit fischigen oder würzigen Aromen besser für gezieltes Angeln auf größere Karpfen eingesetzt werden, da diese Geschmacksrichtungen oft mit natürlicher Nahrung assoziiert werden und in der Regel weniger attraktiv für kleinere Fische sind.
Jahreszeitlicher Einfluss (Wassertemperatur)
Herbst/Winter:
Kleinere Boilies (14-16 mm) sind oft effektiver, da die Fische weniger aktiv sind und weniger Nahrung benötigen.
Frühling/Sommer:
Größere Boilies (18-24 mm) können in den wärmeren Monaten eingesetzt werden, wenn die Fische aktiver sind und größere Mengen fressen.
Mit welcher Boilie Größe soll ich anfüttern?
Es ist nicht zwingend notwendig, die gleiche Boiliegröße zum Anfüttern zu verwenden, mit der du angelst. Tatsächlich kann es in einigen Situationen sogar vorteilhaft sein, unterschiedliche Größen zu verwenden. Hier sind einige Überlegungen dazu:
Unterschiedliche Größen zum Anfüttern und Angeln
Selektives Angeln
Du kannst kleinere Boilies zum Anfüttern verwenden, um viele Fische an den Platz zu locken und die Fische an den Futterplatz zu gewöhnen. Dann kannst du eine größere Boiliegröße zum Angeln einsetzen, um gezielt größere Karpfen anzusprechen. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass kleinere Fische den Hakenköder aufnehmen.
Vertrauen aufbauen
Wenn du die Fische durch kleinere Boilies am Platz hältst und sie sich an das Fressen gewöhnen, kannst du den größeren Hakenköder als etwas besonders attraktives präsentieren. Die Fische sind dann oft weniger vorsichtig und neigen eher dazu, auch die größeren Köder zu nehmen.
Gleiche Größen zum Anfüttern und Angeln
Natürliches Fressverhalten simulieren
Wenn du die gleiche Größe zum Anfüttern und Angeln verwendest, schaffst du ein einheitliches Futterangebot, was das Vertrauen der Fische stärkt. Wenn die Fische ohne Argwohn die Anfütterboilies fressen, nehmen sie den Hakenköder leichter an, da er für sie gleich erscheint.
Gezielte Futterplatzsteuerung:
Wenn du eine bestimmte Fischgröße oder ein bestimmtes Fressverhalten fördern möchtest, kannst du durch die einheitliche Größe gezielt steuern, welche Fische du ansprichst. Große Fische bevorzugen oft größere Köder, während kleinere Fische sich an kleinere Köder halten.
Situative Anpassung
Bei starkem Angeldruck
In stark befischten Gewässern, wo die Fische oft mit Ködern konfrontiert sind, kann es hilfreich sein, eine ähnliche Größe zu verwenden, um keinen Verdacht zu erregen. Fische in solchen Gewässern sind oft sehr vorsichtig und meiden auffällige Unterschiede.
In unbekannten Gewässern:
Wenn du ein neues Gewässer beangelst und dir über die Fischgröße und das Fressverhalten unsicher bist, kann es sinnvoll sein, eine Kombination von Größen beim Anfüttern und Angeln zu verwenden, um verschiedene Fische anzusprechen und herauszufinden, was am besten funktioniert.
Es gibt keine feste Regel, die vorschreibt, dass die Boiliegröße beim Anfüttern und Angeln identisch sein muss. Die Entscheidung hängt von deinen spezifischen Zielen und den Bedingungen des Gewässers ab. Unterschiedliche Größen zu verwenden, kann strategische Vorteile bieten, insbesondere wenn du auf größere Fische abzielst oder das Fressverhalten der Fische am Platz beeinflussen möchtest. Andererseits kann die gleiche Größe Vertrauen aufbauen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Fische den Hakenköder ohne Argwohn aufnehmen.