Ein frostiger Angelausflug im Dezember
Jahresabschluss am kleinen Fluss
Der Dezember zeigte sich von seiner winterlichen Seite, als ich mich an einem klaren Morgen auf den Weg zu einem kleinen Fluss im deutsch-österreichischen Grenzgebiet machte. Ein frischer Wind trug die klirrende Kälte mit sich, und die Landschaft war von einer dicken Schneedecke überzogen – etwa 30 Zentimeter Schnee säumten die Ufer und machten jeden Schritt zu einer Herausforderung. Die Temperaturen lagen knapp um den Gefrierpunkt, und ich wusste, dass dieser Angelausflug kein leichter werden würde. Doch der Jahresabschluss stand an, und ich wollte unbedingt noch ein paar Regenbogenforellen überlisten, bevor ihre Schonzeit am 31. Dezember beginnt.
Kaltes Wasser, träge Fische
Mit Spinnrute und einer Auswahl kleiner Wobbler und Spinner machte ich mich auf den Weg flussabwärts. Der kleine Fluss, dessen klares, aber eiskaltes Wasser sich durch die verschneite Landschaft schlängelte, versprach gute Chancen. Doch die Bedingungen waren schwierig. Das kalte Wasser machte die Fische träge, und ich wusste, dass sie tief standen und kaum bereit sein würden, aggressiv auf meine Köder zu reagieren. Es würde Geduld und Präzision erfordern, um die Forellen in Bewegung zu bringen.
Ich begann, den Fluss systematisch abzufischen, konzentrierte mich auf tiefe Gumpen, langsame Strömungskanten und Stellen mit natürlicher Deckung wie überhängende Äste oder größere Steine. Der Rapala F5 im Bachforellen-Design war mein erster Versuch. Ich führte ihn langsam und mit kurzen Pausen durch die tieferen Bereiche des Flusses, um die Forellen zu reizen. Doch die ersten Würfe blieben erfolglos.
Stunden der Geduld: Der goldene Mepps bringt die Wende
Die Zeit verging, und die Bedingungen machten es nicht leichter. Meine Finger wurden trotz Handschuhen langsam taub, und der Schnee, der auf den Rutenringen schmolz, begann wieder zu gefrieren. Nach etwa zwei Stunden ohne jegliche Reaktion wechselte ich auf einen goldenen Mepps-Spinner der Größe 2 mit roten Punkten. Ich hoffte, dass die Kombination aus den Lichtreflexen des Goldes und den auffälligen roten Punkten selbst die trägsten Forellen aus der Reserve locken würde.
Es dauerte nicht lange, bis ich einen Biss spürte. An einer tieferen Stelle, an der die Strömung fast zum Stillstand kam, war es endlich so weit. Ich spürte sofort die charakteristischen Kopfstöße einer Forelle, und auch wenn sich gleich zeigte dass es kein Ausnahmefisch war, war es ein intensiver Moment, als ich die erste Regenbogenforelle des Tages ins Wattkescher führte. Mit etwa 28 Zentimetern war sie ein klassischer Besatzfisch, wie man sie (leider) größtenteils in heimischen Gewässern fängt.
Der Rapala F5 punktet
Ermutigt von dem Erfolg des Spinners wechselte ich die Taktik erneut und griff wieder zum Rapala F5 im Bachforellen-Design. Diesmal führte ich ihn extrem langsam und ließ ihn tief laufen, um die Forellen in den kälteren Wasserschichten zu erreichen. An einer Stelle, wo ein umgestürzter Baum eine ruhige Zone geschaffen hatte, spürte ich erneut einen Biss. Das Ergebnis war ein ähnliches, wieder eine Regenbogenforelle in ca. der selben Größe, die mir einen kurzen, aber am leichten Gerät dennoch spannenden Drill im schwierigen Gelände bescherte.
Zufrieden und erschöpft: Ein schöner Jahresabschluss
Nach insgesamt fast fünf Stunden Spinnangeln in der Kälte beschloss ich, den Tag zu beenden. Zwei Forellen in den Kescher zu bekommen, war bei diesen Bedingungen ein Erfolg, mit dem ich durchaus zufrieden war. Der Rapala F5 und der goldene Mepps-Spinner hatten sich wie so oft als verlässliche Köder erwiesen, um die träge beißenden Fische zu überlisten.
Während ich meine Ausrüstung zusammenpackte und den verschneiten Uferpfad zurückging, fühlte ich eine Mischung aus Erschöpfung und Zufriedenheit. Der Winter hatte seine Herausforderungen mitgebracht, aber er hatte auch gezeigt, dass Geduld und die richtige Köderwahl selbst unter schwierigsten Bedingungen belohnt werden können.