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Fischsterben in Antholz – Schatten über Olympia 2026

Im Zuge der Bauarbeiten für die Olympischen Winterspiele 2026 in Antholz, Südtirol, kam es zu einem massiven Fischsterben im Antholzer Bach. Berichten zufolge gelangte bei den Arbeiten an einer neuen Brücke Zementmischung in den Bach, was zu einem drastischen Anstieg des pH-Werts und einem Absinken des Sauerstoffgehalts führte.

Dies hatte verheerende Auswirkungen auf die Fischpopulation, insbesondere auf Arten wie Bachforellen, Äschen, Saiblinge und Marmorierte Forellen. Viele Fische erlitten Verätzungen der Kiemen und starben infolge von Erstickung. Zudem wurden zahlreiche Fische blind aufgefunden, was auf Schäden an der Netzhaut hindeutet.

Zement im Bach: Wie Bauarbeiten für Olympia ein sensibles Ökosystem zerstörten

Der Fischereiverband Südtirol bezeichnete den Vorfall als „Natur-Desaster“ und betonte, dass es Jahre dauern könnte, bis sich das Ökosystem des Bachs vollständig erholt. Die zuständigen Behörden haben Proben von Wasser und toten Fischen entnommen, um die genaue Ursache des Fischsterbens zu ermitteln. Die Baustelle wurde vorübergehend stillgelegt, bis weitere Untersuchungen abgeschlossen sind.

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die potenziellen Umweltfolgen von Großprojekten wie den Olympischen Spielen und unterstreicht die Notwendigkeit strenger Umweltauflagen bei Bauarbeiten in sensiblen Ökosystemen.

Der Antholzer Bach

Der Antholzer Bach in Südtirol ist ein klarer, schnell fließender Gebirgsbach, der auf rund 1.642 m Seehöhe aus dem Antholzer See entspringt und das malerische Antholzertal durchfließt. Er ist bekannt für seinen natürlichen Wildfischbestand und stellt mit seiner Strömung und Struktur ein anspruchsvolles Revier für Fliegenfischer dar.

🎣 Fischbestand im Antholzer Bach

Der Bach beherbergt hauptsächlich Salmoniden, darunter:

Bachforelle, Marmorierte Forelle, Bachsaibling, Regenbogenforelle, Äsche

Besonders erwähnenswert ist die Marmorierte Forelle, eine seltene und geschützte Art, die ganzjährig unter Schutz steht. Um deren Bestand zu sichern, wird regelmäßig mit Jungfischen besetzt.

Fischereiliche Betreuung

Die Bewirtschaftung des Unterlaufs des Antholzer Bachs übernimmt die Fischereigemeinschaft Olang. Sie betreut den etwa drei Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Wehr in Oberrasen und der Mündung in die Rienz. Die Angelsaison beginnt am 1. Mai und endet am 30. September.

Sportgroßveranstaltungen – Glanz und Schatten für die Umwelt

Große Sportereignisse wie Olympische Spiele, Weltmeisterschaften oder internationale Radrennen bringen zweifellos wirtschaftliche Impulse, mediale Aufmerksamkeit und Begeisterung mit sich. Doch hinter den glänzenden Bildern verbirgt sich nicht selten eine erhebliche ökologische Belastung. Der Bau neuer Sportanlagen, infrastruktureller Großprojekte und temporärer Zuschauerbereiche führt oft zu tiefgreifenden Eingriffen in sensible Naturräume. Gewässer werden umgeleitet oder verschmutzt, Böden versiegelt, Lebensräume zerstört.

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Sportveranstaltungen und die Umweltproblematik

Zwar betonen viele Veranstalter inzwischen ihre Nachhaltigkeitsstrategien, doch der tatsächliche ökologische Fußabdruck bleibt häufig hoch. Besonders problematisch wird es, wenn kurzfristiger Prestigegewinn über langfristigen Umweltschutz gestellt wird – wie es zahlreiche Beispiele vergangener Spiele weltweit zeigen. Der Fall Antholzer Bach reiht sich damit in eine kritische Debatte ein, die längst überfällig ist.

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