Frühjahrstipps für Schleien

Kaum steigen die Temperaturen, zieht es immer mehr Angler ans Wasser – und die Schleie rückt dabei wieder in den Vordergrund. Schleien sind nicht nur wunderschön, sondern auch spannend zu beangeln – besonders im Frühjahr, wenn sie nach der Winterruhe langsam in Fahrt kommen.
Wer aufmerksam beobachtet, gezielt füttert, Naturköder clever einsetzt und mutig neue Spots ausprobiert, wird belohnt..
Augen auf – Schleien verraten sich!
Gerade im Frühjahr sind Schleien oft auffällig unterwegs. Besonders morgens in der Dämmerung oder abends kurz vorm Dunkelwerden lassen sie sich aufspüren. Typisch: die legedären aufsteigenden Bläschen, wenn sie im Boden nach Nahrung wühlen. Wer seine Augen übers Wasser wandern lässt, spart sich oft das planlose Herumwerfen.
Wind beeinflusst nicht nur das Auswerfen, sondern auch die Position der Fische. Der klassische Frühlingswind aus Südwesten treibt warmes Oberflächenwasser an das nordöstliche Ufer eines Gewässers – genau dort, wo sich Futter, Sauerstoff und aktive Schleien sammeln. Wer gezielt windzugewandte Uferbereiche ansteuert, erhöht die Chancen auf Kontakt erheblich.
Futterkorb funktioniert gerade im Frühling ausgezeichnet
Im Frühjahr funktioniert das passive Angeln mit Futterkorb oft am besten. Schleien stehen meist noch tiefer und meiden das Flachwasser. Ein gut platziertes Rig mit Method Feeder oder Inlinekorb am Fuß einer Kante wirkt Wunder. Kombiniert mit einer feinen Präsentation (z.B. kurzen Vorfächern) steigt die Bissfrequenz deutlich.
Natur pur: Tauwurm & Co. nicht vergessen!
Gerade im Frühjahr, wenn natürliche Nahrung noch knapp ist, zählen Naturköder zu den absoluten Schleienmagneten. Besonders der klassische Tauwurm ist jetzt erste Wahl: Sein Geruch, seine Bewegung und seine Größe wirken auf die noch zögerlichen Schleien wie ein Festmahl. Auch Maden oder Dendrobena-Würmer in Kombination mit Mini-Boilies („Schneemann“) sind extrem effektiv.
Tipp: Naturköder präsentiert man am besten mit kurzem Vorfach am Method Feeder oder direkt am Rand eines Krautfelds – dort, wo die Fische suchen. Besonders spannend ist natürlich das Angeln mit feiner Posenmontage auf Schleien, wobei hier besonders auf eine feine Abstimmung der Montage geachtet werden muss. Schließlich sind die Schleien dafür bekannt, besonders vorsichtig und bedächtig bei der Köderaufnahme zu sein.
Weniger ist mehr: Füttere clever
Früh im Jahr sind die Fische noch träge. Wer den Spot überfüttert, riskiert, dass die wenigen hungrigen Schleien satt sind, bevor sie überhaupt beim Haken ankommen. Besser: punktgenau mit kleinen Futtermengen arbeiten, z. B. per Feeder oder kleinen von Hand gefütterten Mengen an Grundfutter.
Ein Mix aus Hanf, Mikro-Pellets, zerkleinerten Würmern und Maden hat sich bewährt. Wichtig: Lieber häufig nachfüttern als einmal zu viel.
Auch Boilies funktionieren im Frühling auf Schleien
Was auf Karpfen funktioniert, kann bei Schleien genauso punkten. Kleine (8–10 mm) Fischmehlboilies oder auffällige Pop-ups – etwa in Pink, Gelb oder Weiß – bringen oft überraschende Erfolge. Besonders in Gewässern, wo regelmäßig mit Boilies geangelt wird, erkennen Schleien die runden Kugeln als Futterquelle.
In der kalten Frühphase lohnt sich der Griff zu „hellen“ Ködern – z. B. Pop-up-Mais oder Schneemann-Kombis mit Leuchtfarbe. Gerade wenn wenig natürliches Futter vorhanden ist, stechen solche Happen ins Auge.
🌿 Kraut als Top-Spot für Schleien
Mit steigenden Temperaturen beginnt das Kraut zu wachsen. Was viele als Hindernis sehen, ist für Schleien das Paradies: Schutz, Sauerstoff und Futter in Hülle und Fülle.
Daher solltest du gezielt die Randzonen dichter Krautfelder anwerfen oder – wer den Aufwand nicht scheut – mit einem Rechen eine kleine Freifläche schaffen. Nicht selten erscheinen die ersten Schleien bereits kurz nach der Störung, angelockt durch aufgewirbeltes Futter.