Norwegen verschärft Angelregeln
Strengere Schutzmaßnahmen für Lachs & Co.
Angler, die ihre Reise nach Norwegen planen, müssen sich auf deutliche Einschränkungen einstellen. Die norwegische Umweltbehörde hat Vorschläge für neue, strengere Schutzmaßnahmen veröffentlicht, um die stark rückläufigen Lachsbestände zu schützen. Besonders betroffen sind zahlreiche Flüsse und Fjorde, in denen die Fangzeiten verkürzt oder die Fischerei ganz untersagt werden soll.
Diese Maßnahmen betreffen nicht nur norwegische Angler, sondern auch viele internationale Gäste, für die Norwegen als eines der besten Ziele für das Lachsangeln galt.
Warum werden die Regeln verschärft?
In den letzten Jahren sind die Lachsbestände an der norwegischen Küste auf ein historisches Tief gefallen. Laut den Behörden sind verschiedene Faktoren für diesen Rückgang verantwortlich:
Klimawandel: Steigende Wassertemperaturen und veränderte Strömungsverhältnisse wirken sich negativ auf das Laichverhalten und die Überlebensrate der Lachse aus.
Überfischung: Sowohl die kommerzielle Fischerei als auch die Freizeitangelei haben in einigen Regionen einen erheblichen Einfluss auf die Bestände.
Parasiten & Krankheiten: Durch die Fischzucht gelangen Parasiten wie die Lachslaus ins Wasser, die Wildlachsbestände gefährden.
Verbauung von Flüssen: Wasserkraftwerke und andere Eingriffe haben die natürlichen Laichgebiete der Lachse verkleinert oder zerstört.
Um den Bestand langfristig zu sichern, sieht sich die norwegische Umweltbehörde gezwungen, die Fischereiregeln drastisch zu verschärfen.
Geplante Einschränkungen im Überblick
Die Vorschläge der Umweltbehörde betreffen sowohl die Küstenfischerei als auch das Angeln in den Flüssen. Insgesamt sollen in neun Seegebieten sowie 42 Lachsflüssen neue Regelungen gelten.
Besonders betroffen ist die Region Finnmark, wo das Angeln in mehreren Flüssen komplett verboten werden könnte. Im Tana-Fluss, einem der bedeutendsten Lachsflüsse weltweit, soll die Fischerei vollständig eingestellt werden.
Weitere Regelungen umfassen:
Verkürzung der Angelzeiten in mehreren Flüssen
Tagesfangquoten und Entnahmeverbote für größere Lachse
Verschiebung des Saisonstarts für den Seelachsfang
Reduzierung der wöchentlichen Fangzeit in bestimmten Fjorden
Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass eine ausreichende Anzahl an Lachsen ungestört laichen kann, um die Bestände wieder aufzubauen.
Bedeutung für Angler und Tourismus
Norwegen ist seit Jahrzehnten ein Traumziel für Angler aus aller Welt. Besonders das Lachsangeln zieht jedes Jahr Tausende Sportfischer an. Die geplanten Einschränkungen könnten jedoch massive Auswirkungen auf den Angeltourismus haben.
Viele Angelreisen sind bereits lange im Voraus gebucht, und für Regionen, die wirtschaftlich stark vom Angeltourismus abhängen, bedeuten die neuen Regeln eine Herausforderung. Während Umweltschützer die Maßnahmen begrüßen, äußern einige Angelverbände Kritik an den geplanten Verboten. Sie fordern eine stärkere Regulierung der kommerziellen Fischerei und der Lachszucht, anstatt den Freizeitanglern weitere Beschränkungen aufzuerlegen.
Wie geht es weiter?
Die neuen Regelungen befinden sich derzeit in der Konsultationsphase. Bis zum 14. März 2025 können Interessengruppen ihre Stellungnahmen abgeben. Danach werden die endgültigen Maßnahmen beschlossen und sollen bereits in der kommenden Angelsaison in Kraft treten.
Für Angler bedeutet dies, dass sie sich frühzeitig über die neuen Regeln informieren müssen, um mögliche Änderungen bei ihren Reiseplänen zu berücksichtigen. Auch wenn die Einschränkungen für viele eine Enttäuschung sind, bleibt das Ziel klar: Der Erhalt der norwegischen Lachsbestände für zukünftige Generationen.