Das Rotauge – Der allgegenwärtige Fisch unserer Gewässer
Das Rotauge (Rutilus rutilus), auch Plötze genannt, ist einer der am weitesten verbreiteten Friedfische Europas. Mit seinen auffälligen roten Augen und Flossen ist das Rotauge nicht nur leicht zu erkennen, sondern auch ein beliebter Fang bei Anglern aller Erfahrungsstufen. Als anpassungsfähiger und robuster Fisch kommt das Rotauge in einer Vielzahl von Gewässertypen vor und stellt eine wichtige Nahrung für größere Raubfische dar.
Lebensraum des Rotauges
Das Rotauge ist in fast allen Arten von Binnengewässern zu finden – von langsam fließenden Flüssen und Kanälen bis hin zu stehenden Gewässern wie Seen und Teichen. Besonders wohl fühlt sich das Rotauge in pflanzenreichen Bereichen, wo es Schutz und Nahrung findet. Es bevorzugt weiche, schlammige Böden und hält sich oft in Ufernähe auf. Dank seiner Anpassungsfähigkeit kommt das Rotauge auch in sauerstoffärmeren Gewässern gut zurecht, was es zu einem der häufigsten Fische in Europa macht.
Rotaugen sind Schwarmfische, die sich häufig in großen Gruppen aufhalten, besonders in ruhigeren Gewässerzonen. Sie leben in Flüssen, Bächen, Seen und sogar in Brackwasserzonen von Flussmündungen.
Erkennungsmerkmale des Rotauges
Das Rotauge ist leicht zu identifizieren: Der Körper ist seitlich abgeflacht, wobei die Färbung je nach Gewässer leicht variieren kann. Typischerweise hat das Rotauge einen silbrig glänzenden Körper mit einem dunkelgrünen bis bläulichen Rücken. Die charakteristischen roten Augen und die oft rötlich gefärbten Flossen – besonders die Brust-, Bauch- und Afterflossen – geben ihm seinen Namen. Die Schwanzflosse ist in der Regel leicht gegabelt, und der Fisch hat relativ kleine Schuppen im Vergleich zu anderen Weißfischen.
Rotaugen können eine Länge von bis zu 40 cm erreichen, wobei die meisten gefangenen Exemplare zwischen 10 und 20 cm groß sind. Ihr Gewicht variiert stark, kann aber bei älteren Fischen über ein Kilogramm liegen.
Verhalten und Lebensweise
Das Rotauge ist ein Allesfresser und zeigt ein sehr vielfältiges Fressverhalten. Seine Nahrung besteht aus Algen, Pflanzen, kleinen Insekten, Larven und Schnecken. Vor allem in Gewässern mit reichlichem Pflanzenbewuchs findet das Rotauge ausreichend Nahrung. Es weidet oft Algen und kleine Lebewesen von Unterwasserpflanzen ab und sucht am Grund nach Nahrung. Besonders im Sommer sieht man Rotaugen häufig in flachen, bewachsenen Uferzonen, wo sie in Gruppen auf Nahrungssuche gehen.
Im Winter zieht sich das Rotauge in tiefere Bereiche des Gewässers zurück, um den kälteren Temperaturen zu entkommen. Die Laichzeit beginnt im Frühjahr, in der Regel im April und Mai, wenn die Wassertemperaturen steigen. Dann versammeln sich die Fische in flacheren Bereichen mit reichlich Wasserpflanzen, um ihre Eier abzulegen. Ein Weibchen kann mehrere hunderttausend Eier ablegen, die an Pflanzen oder Steinen haften bleiben.
Angelmethoden: So fängt man ein Rotauge
Besonders erfolgreich ist das Angeln mit feiner Ausrüstung, da Rotaugen vorsichtig beißen und feine Montagen bevorzugen.
Posenangeln
Das Posenangeln ist die klassische Methode, um Rotaugen zu fangen. Kleine Haken, feine Schnüre und empfindliche Posen sind der Schlüssel zum Erfolg. Als Köder eignen sich Maden, Mais, Teig oder kleine Würmer. Das Rotauge ist oft in den oberen und mittleren Wasserschichten aktiv, daher sollte der Köder auf die richtige Tiefe abgestimmt sein. Besonders an warmen Tagen kann man Rotaugen in flachen Uferbereichen antreffen.
Feederangeln
Das Feederangeln ist eine sehr effektive Technik, um Rotaugen in tieferen Bereichen zu überlisten. Ein Futterkorb mit Maden und Lockfutter bringt die Fische an den Angelplatz. Feederangeln eignet sich besonders gut für größere Exemplare in Flüssen oder Seen mit tieferen Zonen. Als Köder sind Naturköder wie Maden, Mais oder Teig am Haken sehr erfolgreich.
Bedeutung des Rotauges für Angler
Das Rotauge ist einer der häufigsten und am leichtesten zu fangenden Fische, was es zu einem beliebten Ziel für Freizeitangler und Wettkampfangler gleichermaßen macht. Aufgrund seiner weiten Verbreitung und seines aktiven Verhaltens bietet das Rotauge ein konstantes Angelerlebnis, egal ob im Sommer oder Winter.
Für Raubfischangler spielt das Rotauge ebenfalls eine wichtige Rolle, da es als natürlicher Beutefisch für Hechte, Zander und Barsche dient. Viele Angler nutzen Rotaugen als Köderfische beim Raubfischangeln.
Das Rotauge ist der ideale Fisch für Angler aller Erfahrungsstufen. Seine weite Verbreitung, seine Anpassungsfähigkeit und sein Verhalten machen ihn zu einem unkomplizierten Fang. Ob beim Posenangeln, Feederangeln oder Grundangeln – das Rotauge bietet stets ein verlässliches Angelerlebnis. Besonders für Anfänger ist es der perfekte Einstieg in die Welt des Angelns, aber auch erfahrene Angler schätzen es als beständige Herausforderung und natürlichen Köderfisch für Raubfischarten.