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Varianten der Köderführung mit Gummifisch

Techniken und Führungsarten im Detail

Das Angeln mit Gummifischen erfreut sich bei Spinnfischern großer Beliebtheit. Durch ihre Flexibilität und Vielseitigkeit lassen sich Gummifische in nahezu allen Gewässern und auf unterschiedliche Raubfischarten erfolgreich einsetzen. Entscheidend für den Erfolg beim Angeln mit Gummifischen ist jedoch die richtige Führung.

Es gibt mehrere Führungsarten, die je nach Zielfisch, Gewässer und Bedingungen variieren. Die bekanntesten Techniken sind das Jiggen, Faulenzen, Einleiern und Twitchen. In diesem Artikel werden die wichtigsten Führungsmethoden des Gummifischangelns im Detail erläutert.

1. Jiggen

Das Jiggen ist die wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Methode, einen Gummifisch zu führen. Diese Technik imitiert einen verletzten oder flüchtenden Beutefisch, indem der Köder in ruckartigen Bewegungen über den Gewässerboden geführt wird.

So funktioniert das Jiggen:

  • Nach dem Auswerfen lässt man den Gummifisch zunächst auf den Grund absinken.
  • Sobald der Köder den Boden erreicht hat, wird die Rute in kurzen, kräftigen Bewegungen angehoben (Schläge), während gleichzeitig Schnur eingeholt wird.
  • Der Gummifisch springt dabei in Abständen vom Boden ab und sinkt wieder zurück.
  • Entscheidend beim Jiggen ist, dass man den Köderkontakt stets hält, um auch feinste Bisse zu spüren. Oft kommen die Bisse genau in der Absinkphase.

Vorteile des Jiggens:

  • Sehr realistische Köderführung.
  • Besonders effektiv in tieferen Gewässern oder bei Bodennähe jagenden Raubfischen.
  • Flexibel einsetzbar mit unterschiedlich schweren Jigköpfen.

Zielfische: Zander, Hecht, Barsch, Wels.

2. Faulenzen

Das Faulenzen, auch als „Lazy Jigging“ bezeichnet, ist eine passive, aber dennoch sehr fängige Technik. Der Name rührt daher, dass die Rute kaum bewegt wird und der Angler primär über die Rolle arbeitet.

So funktioniert das Faulenzen:

  • Auch hier wird der Gummifisch zunächst auf den Grund abgelassen.
  • Nun wird die Rute fast unbewegt in einer Position gehalten, während der Köder nur durch langsames Einholen der Schnur über den Boden „geleiert“ wird.
  • Man lässt den Gummifisch in Etappen immer wieder absinken und holt ihn stufenweise ein.
  • Diese Technik erfordert ein gutes Gefühl, um den richtigen Kontakt zum Boden und dem Köder zu halten.

Vorteile des Faulenzens:

  • Sehr einfach und energiesparend.
  • Besonders in den Wintermonaten oder bei niedrigen Wassertemperaturen extrem fängig.
  • Ideal für tiefere Bereiche und für das gezielte Angeln auf träge Raubfische.

Zielfische: Zander, Barsch, Hecht.

Uli Beyer hat die unterschiedlichen Varianten der Köderführung von Gummifischen auch gut in diesem Video zusammengefasst:

Youtube Video von Uli Beyer: Köderführung – So präsentiert man Gummiköder

3. Einleiern (Straight Retrieve)

Das Einleiern ist die simpelste Methode, einen Gummifisch zu führen. Dabei wird der Köder nach dem Auswerfen einfach gleichmäßig wieder eingeholt. Durch die Rotation des Bleikopfes und die Eigenbewegung des Gummifischs (insbesondere des Schwanztellers) wirkt der Köder wie ein schwimmender Fisch.

So funktioniert das Einleiern:

  • Nach dem Auswerfen lässt man den Gummifisch je nach Gewässertiefe absinken.
  • Anschließend wird die Schnur kontinuierlich und gleichmäßig eingeholt, ohne dass große Rutenschläge oder Pausen gemacht werden.
  • Der Gummifisch bewegt sich dabei gleichmäßig durch das Wasser.

Vorteile des Einleierns:

  • Sehr einfach und auch für Anfänger leicht umzusetzen.
  • Wirkt besonders auf Raubfische, die aktiv auf Beutejagd sind.
  • Kann in verschiedenen Wassertiefen eingesetzt werden, je nachdem wie lange man den Gummifisch absinken lässt.

Zielfische: Hecht, Barsch, Rapfen.

4. Twitchen

Das Wobbeln oder Twitchen ist eine sehr aktive und lebendige Führungsmethode, bei der der Gummifisch durch abrupte Schläge und Richtungswechsel ein zickzackartiges Schwimmverhalten erhält. Diese Technik ist besonders fängig, wenn Raubfische auf schnelle und flüchtende Beutetiere reagieren.

So funktioniert das Twitchen:

  • Der Gummifisch wird nach dem Auswerfen mit kurzen, schnellen Rutenschlägen geführt.
  • Zwischen den Schlägen wird die Schnur leicht eingeholt, um den Köder in Bewegung zu halten.
  • Die schnelle, ruckartige Bewegung imitiert einen verletzten oder flüchtenden Fisch, was oft aggressive Bisse auslöst.

Vorteile des Twitchens:

  • Sehr reizvolle Köderführung, die oft aggressive Bisse hervorruft.
  • Ideal für Raubfische, die aktiv jagen.
  • Durch die schnellen Bewegungen wird der Köder auch bei trüben Wasserverhältnissen gut wahrgenommen.

Zielfische: Hecht, Barsch, Rapfen.

5. Lift & Drop

Die Lift & Drop-Technik ist eine Kombination aus Jiggen und Faulenzen. Der Gummifisch wird dabei durch langsame Anhebungen der Rute vom Boden gelöst und anschließend wieder fallen gelassen. Diese Methode ist besonders dann effektiv, wenn die Raubfische direkt am Grund jagen.

So funktioniert das Lift & Drop:

  • Der Köder wird auf den Grund gebracht und dann langsam durch eine Anhebung der Rute vom Boden angehoben.
  • Anschließend lässt man ihn wieder absinken und gibt ihm Zeit, in Bodennähe zu „spielen“.
  • Diese Technik erfordert eine ruhige Hand und ein gutes Gefühl, da die Bisse oft in der Absinkphase kommen.

Vorteile des Lift & Drop:

  • Effektiv bei träge jagenden Raubfischen.
  • Gut geeignet für tiefere Bereiche und für den Einsatz bei kalten Wassertemperaturen.
  • Der Köder bleibt lange Zeit in der Nähe des Grundes, wo viele Raubfische auf Beute lauern.

Zielfische: Zander, Barsch, Hecht

Mit der richtigen Köderführung zum Erfolg

Die verschiedenen Führungsmethoden beim Gummifischangeln bieten dem Angler eine breite Palette an Möglichkeiten, sich auf unterschiedliche Fischarten und Gewässerverhältnisse einzustellen. Ob aggressive und schnelle Köderführung oder langsame, fast schon passive Techniken – die Wahl der richtigen Methode hängt von den Bedingungen am Wasser und dem Verhalten der Raubfische ab. Ein guter Angler wird nicht nur eine Methode beherrschen, sondern je nach Situation und Zielfisch flexibel zwischen den verschiedenen Führungsarten wechseln können.

Das Ausprobieren der unterschiedlichen Techniken wie Jiggen, Faulenzen, Einleiern oder Twitchen eröffnet neue Perspektiven und steigert die Chancen auf den Fang eines kapitalen Raubfisches erheblich.

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