Wie bebleie ich meine Pose richtig beim Friedfisch-Angeln?

Fein austarierte Bebleiung für bessere Bissanzeige und natürliche Köderpräsentation
Das Posenangeln ist eine der präzisesten und sensibelsten Methoden beim Friedfischangeln – egal ob auf Rotaugen, Brassen, Schleien oder Karpfen. Doch eine Sache entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg: die richtige Bebleiung der Montage. Sie beeinflusst nicht nur die Bisserkennung, sondern auch, wie natürlich dein Köder am Gewässergrund angeboten wird.
Hier erfährst du, wie du deine Pose ideal ausbleist und worauf du bei verschiedenen Montagen achten solltest.
Ziel der Bebleiung: Ausgewogenheit und Feinfühligkeit
Richtig bebleit bedeutet, dass die Pose genau so tief im Wasser steht, dass sie noch genug Auftrieb hat, um den Köder zu tragen, aber fein genug reagiert, um auch vorsichtige Zupfer sichtbar zu machen. Die Antenne der Pose sollte je nach Modell nur wenige Millimeter aus dem Wasser schauen.
Das sorgt für:
- Geringen Widerstand beim Biss
- Schnelles Abtauchen bei sauberem Anhieb
- Weniger Fehlbisse durch scheue Fische
- Eine natürlich wirkende Köderpräsentation
So findest du die richtige Bleimenge
Jede Pose ist mit einem Tragkraftwert beschriftet – zum Beispiel „2 g“. Das bedeutet, dass du theoretisch 2 Gramm Blei brauchst, um die Pose optimal auszutarieren. In der Praxis wird aber meist etwas weniger als die angegebene Tragkraft verwendet – denn das Eigengewicht der Pose trägt bereits einen Teil.
Ein Beispiel: Bei einer 2-g-Pose reichen oft 1,6 bis 1,8 g Blei – je nach Bauform und Material. Am besten testest du das vor dem Angeln im Wasser (Eimer oder Uferzone).
Verteilung der Bleischrote – drei bewährte Systeme
Standard-Schrotkette (gleichmäßig verteilt):
Ideal für stehende oder langsam fließende Gewässer. Du verteilst mehrere kleine Bleischrote gleichmäßig über die Vorfachlänge. Vorteil: Der Köder sinkt natürlich und sanft.
Kettenbleiung mit Abschlussblei:
Eine Kombination aus feiner Schrotkette (0,2–0,5 g) und einem etwas größeren Abschlussblei (z. B. 0,8 g) kurz vor dem Wirbel. Dadurch sinkt der Köder zügig in den unteren Bereich, während die Pose fein austariert bleibt. Sehr beliebt bei vorsichtigen Fischen wie Schleien.
Punktbleiung (alles an einer Stelle):
Das gesamte Blei sitzt ca. 20–30 cm über dem Haken. Der Köder sinkt schnell ab, ideal bei starker Strömung oder bei tief stehenden Fischen (z. B. Brassen im Sommer). Nachteil: etwas grobere Bissanzeige.
Feinjustierung im Wasser
Bevor du losangelst, solltest du die Montage ins Wasser halten und beobachten, wie die Pose steht. Schaut die Antenne zu weit heraus → etwas mehr Blei dazu. Versinkt sie → etwas Blei wegnehmen oder kleinere Schrote verwenden.
Ein kleiner Trick: Kleinstschrote (z. B. Nr. 10–12) eignen sich hervorragend zur Feineinstellung.
Positionierung der Bleie
Nie auf dem Vorfach bleien, außer bewusst (z. B. ein Schrot zur Stabilisierung kurz über dem Haken bei leichter Strömung)
Abstand vom Haken: Das letzte Schrot sollte mindestens 10–15 cm vom Haken entfernt sitzen, damit der Köder sich natürlich bewegen kann
Knickfrei montieren: Vermeide, das Vorfach beim Klemmen der Schrote zu beschädigen – besser leicht andrücken und ggf. mit Silikonschlauch sichern
Sonderfall: Liftmontage
Wenn du mit Grundkontakt angelst (z. B. bei Karpfen, Brassen oder Schleien), kannst du bewusst ein Bleischrot auf dem Grund platzieren – 10–15 cm vor dem Haken. Wenn der Fisch den Köder aufnimmt und das Blei anhebt, „liftet“ die Pose: Sie steigt sichtbar an. Ein klassischer Anzeiger für vorsichtige Grundfische!
Die richtige Bebleiung deiner Pose ist ein entscheidender Faktor für deinen Angelerfolg beim Friedfischangeln. Mit einer fein austarierten Montage, sinnvoll verteilten Schrotbleien und einer natürlichen Präsentation erkennst du auch vorsichtige Bisse – und fängst deutlich besser.